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Landschaftsfotografie im Dezember: Ein Tag im Hohen Venn

  • Autorenbild: Holger Graeber
    Holger Graeber
  • 9. Dez.
  • 2 Min. Lesezeit

Anfang Dezember war ich für einen Tag in der Eifel unterwegs – genauer gesagt im Hohen Venn. Eine Region, die gerade in den Wintermonaten eine ganz besondere Stimmung entfaltet. Die Landschaft wirkt dann rauer, minimalistischer und oft auch geheimnisvoll. Perfekt für die Art von Fotografie, die weniger von Farben, dafür umso mehr von Formen, Strukturen und Atmosphäre lebt.


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Ein wolkenverhangener Start

Schon bei der Ankunft zeigte sich das Venn in typischer Winterlaune: Der Himmel war vollständig wolkenverhangen, kein direkter Sonnenstrahl drang durch die schwere, graue Decke. Das Licht war diffus, weich und – typisch für diese Jahreszeit – ziemlich dunkel. Was für viele ein Grund wäre, die Kamera vielleicht lieber eingepackt zu lassen, ist für Landschaftsfotograf*innen ein echter Glücksfall. Solches Licht reduziert harte Kontraste, sorgt für sanfte Übergänge und betont die Stimmung einer Szene.


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Die stille Schönheit des Winters

Die Bäume standen inzwischen vollkommen blattlos da. Ihre filigranen Äste zeichneten sich wie feine Linien vor dem grauen Himmel ab. Im Sommer wären sie Teil eines üppigen Grüns, doch im Winter geben sie der Landschaft ein grafisches Element, das sich wunderbar für minimalistische Kompositionen eignet.

Vor allem die weiten Moorflächen haben es mir an diesem Tag angetan. Das Venn zeigt hier seine wilde Seite – offene Landschaft, wasserdurchzogene Flächen, abgestorbene Gräser und dieser leicht mystische Schleier, der über allem zu hängen scheint. Trotz – oder gerade wegen – des unspektakulären Wetters konnte ich einige Bilder einfangen, die genau das widerspiegeln: Stille. Weite. Und eine Art melancholische Ruhe, die nur der Winter hervorbringen kann.


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Fotografieren im diffusen Winterlicht

Diffuse Lichtverhältnisse im Dezember sind eine Herausforderung, aber sie bieten auch Chancen:

  • Weiche Übergänge: Ohne harte Schatten wirken Aufnahmen besonders harmonisch.

  • Betonte Strukturen: Gras, Rinde, Wasseroberflächen und Nebelschichten kommen im flachen Licht besonders gut zur Geltung.

  • Moorflächen als Bühne: Wasser bildet spiegelnde Akzente, während dunkle Farbtöne der Vegetation Tiefe verleihen.

Ich habe viel mit längeren Belichtungszeiten gearbeitet, um das wenige Licht optimal zu nutzen, und mich bei der Bildgestaltung stark an Linien und Strukturen orientiert – dem, was die Natur im Winter am besten kann.

Fazit eines Wintertages im Venn

Auch wenn das Hohe Venn im Dezember farblich eher zurückhaltend ist, entfaltet es gerade dann seinen besonderen Reiz. Wer offen ist für dezente Töne, stille Szenen und das Spiel der winterlichen Elemente, findet hier unzählige Motive. Mein Tag im Venn hat mich einmal mehr daran erinnert, dass gute Landschaftsfotografie nicht unbedingt spektakuläre Sonnenuntergänge braucht – manchmal reicht ein stiller, wolkenverhangener Himmel und die Bereitschaft, sich auf die Ruhe der Landschaft einzulassen.


Mehr dazu in meinem YOUTUBE Video: https://youtu.be/NiATBi2Zm0o


 
 
 

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